Eine Veranstaltung des NÖK Hessen in Calden-Fürstenwald am 08.09.2023
Zum Klima-Feldtag lud das Netzwerk Ökolandbau und Kompost, das Praxisforschungsnetzwerk Hessen und der Gäa-Betrieb Tolle am 08.09.2023 ein. Zur Begrüßung stellte Nils Tolle, den Betrieb und das Erasmus+ Projekt „Climate Farming“ vor. Das Projekt beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern landwirtschaftliche Betriebe, trotz der dynamischen Herausforderungen des Klimawandels resilient und nachhaltig betrieben werden können.
Anschließend zeigte Ralf Gottschall (Ingenieurbüro für Sekundärrohstoffe und Abfallwirtschaft) anhand von vier Postern auf, welche Schwierigkeiten es in Bezug auf die Nährstoffsalden im ökologischen Landbau zu bewältigen gilt und welchen Beitrag der Einsatz von Kompost auf ökologisch wirtschaftenden Betrieben leisten kann, um die Nährstoffversorgung insbesondere mit Phosphor und Kalium zu verbessern. Die bodenverbessernden Eigenschaften des Komposts und die damit einhergehenden Möglichkeiten der Klimaanpassung und des Klimaschutzes wurden ebenso beleuchtet.
Nach einer kurzen Vorstellung des Praxisforschungsnetzwerkes Hessen durch Esther Mieves, stellte Michael Kumschier (Hochschule Geisenheim University) die Projektgruppe Gemüsebau vor und demonstrierte Messungen mit dem Haubeninfiltrometer, die im Versuch ÖkoBoden4Resilienz zum Einsatz kommen, um den Einfluss von Kompost und Wirtschaftsdünger auf die Infiltrationsleistung der Böden zu messen.
Stephan Margraf (Abfallentsorgung Kreis Kassel) brachte den Teilnehmenden anhand zweier Komposthaufen die Unterschiede zwischen Grün- und Biogutkomposten näher und vermittelte einen Eindruck, wie der Kompost auf den Anlagen im Kreis Kassel entsteht. Danach wurden die beiden Demonstrationsanlagen des Betriebes besucht. Zuerst wurde die Demoanlage mit Sudangras besichtigt und Marius Rau (Hof Tolle) berichtete über die Herausforderungen, welchen der Betrieb beim Anbau dieser neuen Kultur gegenüberstand.
Tommy Schirmer (Vereinigung ökologischer Landbau) ging dann auf den Boden der Demofläche ein und zeigte anhand von Bodenanalysedaten und Spatenprobe, welches Potential die Düngung mit Kompost auf die Verbesserung des Bodenzustands haben kann.
Anschließend wurde die Demoanalage mit Kichererbsen besucht und auch dort brachte Marius Rau den Teilnehmenden die Komplexität beim Anbau dieser neuen Kulturen näher. Inhaltlich unterstützt wurde er dabei von Helena Knaus und Julian Ingenbleek (beide LLH) welche von ihren Erfahrungen im Leguminosen-Netzwerk berichteten. Zum Abschluss war es den Teilnehmenden möglich, gemeinsam mit Stephan Margraf die Biokompostierung Fuldatal zu besichtigen.