Best Practice-Beispiele für die hochwertige Verwertung gütegesicherter Biogut- und Grüngutkomposte im Ökolandbau Baden-Württembergs“
Der Ökolandbau in Baden-Württemberg wächst stark und sein Anteil an der landwirtschaftlichen Fläche (LF) soll bis 2030 noch weiter auf 30-40 % steigen. Damit dieses Wachstum gelingt und auch nachhaltig ist, sind viele Aktivitäten von Bedeutung. In der Produktion des Ökolandbaus ist ein ganz wesentlicher Punkt dabei die Rückführung der Pflanzennährstoffe, die mit den vermarkteten Lebensmitteln aus dem Betriebskreislauf hinaus verkauft werden, um den Nährstoffkreislauf wieder zu schließen. Insbesondere bzgl. der deutlich zunehmenden Anzahl an viehlosen oder viehschwachen, intensiven Ackerbau- und Gemüsebaubetrieben ist dieser Gesichtspunkt von Bedeutung.
Zur Nährstoffrückführung bieten sich unter anderem gütegesicherte Biogut- und Grüngutkomposte an, die die strengen Qualitätsrichtlinien von Bioland und Naturland erfüllen. Von Vorteil ist mit einer Kompostdüngung darüber hinaus, dass sie die Humusreproduktion bzw. Humusakkumulation unterstützt und wesentliche biologische und physikalische Parameter der Bodenfruchtbarkeit signifikant verbessert, wie z.B. die Bodenbelebung und die Wasserkapazität von Böden.
Besondere Bedeutung hat im Zuge der möglichen Humusakkumulation, die selbstverständlich von sehr vielen Randbedingungen abhängt, die sogenannte C-Sequestrierung und damit die Einbindung von Kohlenstoff aus CO2 der Luft in den Boden. Komposte haben daher insgesamt eine große Bedeutung für die Klimaresilienz des Anbausystems und den Klimaschutz im Ökolandbau.
Bedauerlicherweise werden Biogut- und Grüngutkomposte mit o.g. Qualität bisher noch sehr wenig im Ökolandbau eingesetzt. Um diese Situation zu verbessern haben das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg das Projekt „Ökokompost Baden-Württemberg“ ins Leben gerufen. Das Projekt hat erstens zum Ziel, Bedarf und Potentiale zur Verwertung gütegesicherter Komposte im Ökolandbau zu analysieren. Zweitens sollte ein Impuls zur besseren Nutzung dieser hochwertigen Komposte im Ökolandbau und zur engen Vernetzung von Ökolandbau und Kreislaufwirtschaft in Baden-Württemberg gegeben werden, auch im Rahmen von „Best Practice-Beispielen“.
Bei der Fachinfoveranstaltung zum Abschluss der aktuellen Projektphase werden die Ergebnisse aus diesem Vorhaben vorgestellt. Darüber hinaus geben anerkannte Experten einen profunden Überblick zu Stand und Entwicklung sowohl des Ökolandbaus als auch der Kompostwirtschaft in Baden-Württemberg. Ein zentrales Thema wird außerdem der Einfluss der Kompostdüngung auf Klimaresilienz und Klimaschutz im Ökolandbau bilden. Und wir freuen uns besonders, Frau Umweltministerin Thekla Walker persönlich bei der Veranstaltung begrüßen zu können, was deren Bedeutung für Ökolandbau und Kreislaufwirtschaft in Baden-Württemberg unterstreicht. Der theoretische Teil der Fachinfoveranstaltung wird am Nachmittag von der praktischen Seite durch eine Führung auf der kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlage der Reterra Hegau Bodensee GmbH in Singen abgerundet.
Das Veranstaltungsprogramm im Detail finden Sie hier.
Den Bericht über die Veranstaltung inkl. aller Vorträge finden Sie hier.