2. Kompost-Feldtag und Hoffest auf dem Naturlandbetrieb Hof Eselsmühle

Eine Veranstaltung des NÖK Hessen mit einer interessanten Podiumsdiskussion zum Thema „Saubere Biotonne – Sauberer Kompost“

Am 06. Oktober 2024 fand auf dem Naturlandbetrieb Hof Eselsmühle in Lohra im Rahmen des jährlichen Hoffestes auch eine interessante Podiumsdiskussion zum Thema „Saubere Biotonne – Sauberer Kompost: Wie kann die Getrenntsammlung verbessert werden?“ statt. Die Veranstaltung wurde vom Hof Eselsmühle in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Ökolandbau und Kompost organisiert und in das jährliche Erntedankfest eingebettet.

Im Fokus stand die Frage, wie der Fremdstoffanteil in Komposten aus der Getrenntsammlung reduziert werden kann. Vorgestellt und diskutiert wurden Lösungsansätze, die auf eine Kombination aus Sensibilisierung der Bevölkerung, Optimierung der Sammlungssysteme, moderner Technologie und gesetzlichen Regelungen setzen.

Auf dem Podium waren Vertreter aus Politik, Abfallwirtschaft und Landwirtschaft zu Gast, darunter die CDU-Landtagsabgeordnete Marie-Sophie Künkel und die Marburger Bürgermeisterin Nadine Bernshausen von Bündnis 90/Die Grünen. Jürgen Wiegand, Geschäftsführer der Marburger Entsorgungs-GmbH (MEG), und Sven Bratek, Leiter der Kompostanlage Cyriax-Weimar, brachten die Perspektive der Abfallwirtschaft ein. Ergänzt wurde die Runde durch Tim Treis, den Sprecher der Vereinigung ökologischer Landbau in Hessen e.V. (VÖL), der die landwirtschaftliche Sichtweise auf die Bedeutung hochwertiger Komposte darstellte.

Podiumsdiskussion zum Thema "Saubere Biotonne- Sauberer Kompost" auf dem Feldtag und gleichzeitigem Hoffest auf Hof Eselsmühle in Lohra.

Nach einer kurzen Begrüßung durch den Moderator Peter Kirch (VÖL) eröffnete Felix Hoffahrt, Betriebsleiter des Hofs Eselsmühle, die Diskussion mit einem einleitenden Statement. Dabei stellte er dar, welchen Nutzen Kompost für seinen Betrieb hat und wie essenziell es ist, dass dieser von hoher Qualität ist.

Im Anschluss gaben die Podiumsteilnehmenden ihre Statements ab:
Marie-Sophie Künkel hob die Bedeutung politischer Rahmenbedingungen hervor und betonte, dass gesetzliche Regelungen entscheidend für die Reduktion von Fremdstoffen sind. Nadine Bernshausen verdeutlichte die kommunale Verantwortung und teilte Erfahrungen aus Marburgs Bürgeraufklärungsinitiativen. Jürgen Wiegand stellte technische Innovationen vor und erläuterte die praktischen Herausforderungen der Abfallwirtschaft, während Sven Bratek die spezifischen Probleme bei der Kompostierung mit Fremdstoffen schilderte. Abschließend brachte Tim Treis die Perspektive der ökologischen Landwirtschaft ein und unterstrich, wie wichtig hochwertige Komposte für den Aufbau und Erhalt gesunder Böden sind.

Die anschließende Diskussion zeigte eine bemerkenswerte Einigkeit unter den Podiumsgästen. Ein zentraler Konsens war, dass eine erfolgreiche Verbesserung der Getrenntsammlung nur durch die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten – von der Politik über die Abfallwirtschaft bis hin zu den Bürgern – erreicht werden kann. Besonders hervorgehoben wurden drei Maßnahmen:

  • Intensivierung von Informationskampagnen zur Sensibilisierung der Bevölkerung
  • Förderung technischer Innovationen wie automatischer Fremdstofferkennung
  • Anpassung sowie Verschärfung gesetzlicher Vorgaben zur Fremdstoffreduktion

Im Anschluss hatten die Zuhörer die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Dabei wurde vor allem die Sensibilisierung der Bevölkerung als Schlüsselfaktor intensiv diskutiert.

Die Podiumsdiskussion wurde von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm begleitet. Das Erntedankfest auf dem Hof Eselsmühle bot neben regionalen Köstlichkeiten und Führungen über den Hof auch Informationsstände, an denen die Besucher mehr über Themen wie Kompostierung und nachhaltige Landwirtschaft erfahren konnten.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde von den Beteiligten bekräftigt, dass nur durch die Zusammenarbeit aller Akteure langfristige Erfolge bei der Reduktion von Fremdstoffen und der Verbesserung der Kompostqualität erzielt werden können.

Ein herzlicher Dank gilt allen Gästen und Teilnehmern, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben!